Freiberuflich oder gewerblich selbstständig? 
So findest du heraus, was zu dir passt

Du willst dich selbstständig machen – aber stolperst sofort über die Frage: 
Freiberuflich oder gewerblich?

Du bist nicht allein. Viele angehende Selbstständige fühlen sich an diesem Punkt verunsichert – denn die Unterscheidung ist nicht nur bürokratisch, sondern wirkt sich auch auf Steuern, Buchhaltung und Anmeldungen aus.

In diesem Artikel erfährst du, worin der Unterschied liegt, was das für dich bedeutet – und wie du herausfindest, welche Form zu deinem Vorhaben passt.

Was ist der Unterschied zwischen Freiberuflichkeit und Gewerbe?
Der Hauptunterschied liegt im rechtlichen Status und der Art der Tätigkeit.

 

Freiberufler:innen

arbeiten meist eigenverantwortlich und intellektuell, z. B. in Bereichen wie:

  • Heilberufe (z. B. Psychologinnen, Heilpraktikerinnen)
  • künstlerische Tätigkeiten (z. B. Designerinnen, Journalistinnen)
  • lehrende oder beratende Tätigkeiten (z. B. Coaches, Dozent*innen)
  • wissenschaftliche Berufe (z. B. Ingenieur*innen, IT-Berater)

Freiberufler*innen müssen kein Gewerbe anmelden, sondern melden sich direkt beim Finanzamt an. Sie sind von der Gewerbesteuer befreit.

 

Gewerbetreibende

sind meist in handwerklichen, kaufmännischen oder produktbezogenen Tätigkeiten aktiv:

  • Einzelhandel, Online-Shops
  • Gastronomie
  • Handwerk, Dienstleistungen (z. B. Kosmetik, Fotografie)
  • Produktion oder Vertrieb von Waren

Hier ist eine Gewerbeanmeldung Pflicht, es fällt Gewerbesteuer an, und es gelten andere Buchhaltungspflichten.

 

Warum diese Unterscheidung so wichtig ist

- Steuerliche Unterschiede

Freiberufler zahlen keine Gewerbesteuer und dürfen oft eine einfachere Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) nutzen. Gewerbetreibende hingegen haben zusätzliche steuerliche Pflichten und ggf. die Pflicht zur doppelten Buchführung.

- Anmeldung & Behörden

Freiberufler melden sich nur beim Finanzamt an. Gewerbetreibende müssen ein Gewerbe beim Gewerbeamt anmelden – und unter Umständen auch Mitglied in der Industrie- und Handelskammer (IHK) werden.

- Förderungen & Versicherungen

Auch Fördermöglichkeiten (z. B. Gründungszuschuss) oder Versicherungen (Pflicht zur Mitgliedschaft in der Berufsgenossenschaft) können je nach Form variieren.

 

Wie finde ich heraus, was ich bin?

Das ist oft schwieriger als gedacht – denn nicht jede Tätigkeit ist klar zuzuordnen. Gerade in kreativen oder beratenden Berufen kommt es auf die genaue Ausgestaltung deiner Tätigkeit an.

Stelle dir folgende Fragen:

  • Arbeite ich mit Wissen, Beratung oder Kreativität – oder verkaufe ich ein Produkt?
  • Bin ich mehr Coach oder mehr Dienstleister?
  • Erstelle ich individuelle Konzepte – oder arbeite ich nach Kundenwunsch ab?
  • Entwickle ich eigene Ideen – oder biete ich fertige Leistungen an?

Oft liegt die Entscheidung im Detail. Deshalb lohnt es sich, deine Tätigkeit genau zu beschreiben – und sie im Zweifelsfall mit einem Steuerberater oder einer Gründerberatung abzuklären.

 

Was passiert, wenn ich falsch liege?

Das Finanzamt prüft deine Angaben. Solltest du dich als Freiberufler:in anmelden, aber das Finanzamt stuft dich als gewerblich ein, musst du nachträglich ein Gewerbe anmelden und ggf. Gewerbesteuer zahlen.

Aber keine Sorge: Das passiert häufiger – und ist in der Regel kein Drama, sondern einfach zu korrigieren.

 

Fazit: Freiberuflich oder Gewerbe – es kommt auf dich an

Beides sind legitime Wege in die Selbstständigkeit. Der Unterschied liegt nicht im Wert deiner Arbeit – sondern in der Art deiner Tätigkeit. Wichtig ist:
Je klarer du deine berufliche Ausrichtung formulierst, desto sicherer kannst du die passende Rechtsform wählen.

Du brauchst Unterstützung beim Einstieg in die Selbstständigkeit?

Ich helfe dir gern dabei, Klarheit zu gewinnen – ob in Sachen Freiberuflichkeit, Gewerbe, Anmeldung oder Fördermöglichkeiten. Im geförderten Gründer-Coaching (AVGS) besprechen wir genau, wie du deine Selbstständigkeit sicher und strategisch startest.

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